Bezirksverband Schwaben, Karl Landherr, Pressereferent
Pressebericht von der BVV 2008 der KEG-Schwaben in Augsburg
Dr. Wunsch zum Thema Vorbild: „Lehrer und Eltern als Leuchttürme“
Viele Schul- und standespolitische Forderungen der Delegierten
Kategorisierung in der Grundschule sofort aussetzen
Augsburg. Unter dem Motto „Kinder brauchen Vorbilder“ veranstaltete die Katholische Erziehergemeinschaft (KEG) in Schwaben ihre Vertreterversammlung in Augsburg. In seinem Festvortrag betonte der Erziehungswissenschaftler und Buchautor Dr. Albert Wunsch (Köln) die Notwendigkeit von positiven Vorbildern in der Erziehung, damit Kinder und Jugendliche wegen Orientierungsmangel nicht in die Irre geraten: „Denn so wie die Seefahrt ausreichend Leuchttürme zur Kurs-Festlegung benötigt, so brauchen junge Menschen im Licht von Beachtung und Anerkennung stehende Vor-Bilder, um nicht in einem Meer der Beliebigkeit zu stranden.“
Neben Grundfragen und Problemen der Erziehung befassten sich die 100 Delegierten der KEG auch mit bildungspolitischen Fragen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in Familie, Schule und Kindertagesstätten. „Damit Lehrer und Erzieher die Kinder und Jugendlichen noch intensiver fördern und die Arbeit in Schule und Kindergärten effektiver machen zu können, brauchen wir die volle Unterstützung der Eltern und der Politik“, stellte Bezirksvorsitzende Ursula Kiefersauer fest. Deshalb setzten sich die Delegierten in ihren Anträgen u.a. für die erhöhte Zuweisung von Förderstunden, für die Senkung der Klassen- und Gruppenhöchststärken insbesondere auch im Religionsunterricht, für eine im Stundenmaß der Lehrer verankerte Teambesprechungsstunde, für den verstärkten Einsatz von Sozialarbeitern in Volks- und Förderschulen ein. Ursula Kiefersauer brach dabei eine Lanze für die grundlegende Bildung: „Trotz Hauptschulinitiative, R 6 und G8 dürfen Grundschulen und Förderschulen nicht länger als vergessene Stiefkinder der Bildungspolitik behandelt werden.“
Der KEG-Landesvorsitzende Jürgen Pache (Augsburg) informierte die Delegierten über aktuelle schul- und standespolitische Themen. Er begrüßte dabei die Absicht des Kultusministers, die sog. Kopfnoten im Zeugnis der Grundschule wieder abzuschaffen, forderte jedoch, dass die Lehrkräfte die ABCD-Kategorien für das Arbeits- und Sozialverhalten sofort weglassen dürfen: „Wenn sich etwas als falsch, d.h. unpädagogisch, unobjektivierbar und für Schüler unverständlich erwiesen hat, dann sollte man doch nicht noch zweimal ein solches Bewertungsverfahren den betroffenen Lehrern, Schülern und Eltern zumuten.“
Die Neuwahlen brachten an der Spitze der KEG, die mit ihren 3000 Mitgliedern aus der Bildungslandschaft in Schwaben nicht mehr wegzudenken ist, folgende Ergebnisse: Als Bezirkvorsitzende wurde Seminarrektorin Ursula Kiefersauer (Mindelheim) einstimmig in ihrem Amt bestätigt. Die Delegierten würdigten ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit mit großem Beifall. Als Stellvertreter wurden gewählt: Ursula Fleischmann (Krumbach), Irene Glück (Kissing), Brigitte Maly (Kötz) und Oliver Scherm (Rettenberg). Die Nachwuchsorganisation der KEG, die Arbeitsgemeinschaft junger Erzieher (AjE), leiten weiterhin Sabine Henle (Mindelheim) und Bettina Hondl (Ichenhausen).